Hallo
zusammen,
dieses Mal
bin ich so spät dran, weil ich, ungelogen, mehr als üblich zu tun hatte!
Da gab es
einmal meinen nun endlich abgeschlossenen Unterstützungsantrag bei „Ein Herz
für Kinder“. Ich hoffe, dass das funktioniert, damit ich, hoffentlich noch
rechtzeitig vor meiner Rückkehr nach Deutschland, die Küche in Masakhe
reparieren kann! Ich bin wirklich gespannt…
Zusätzlich
hat mittlerweile die Europameisterschaft begonnen, was meine Abende komplett in
Anspruch nimmt. Wir haben hier eine nette Bar gefunden, in der wir alle Spiele
gucken können, auch wenn Fußball hier grundsätzlich nicht so populär ist wie in
Europa. So wurde zum Beispiel für das Rugbyspiel England-Südafrika alles andere
zur Seite geschoben, was uns fast das erste Deutschlandspiel gekostet hätte!
Wir haben
unter den Freiwilligen eine eigene kleine Tipprunde auf die Spiele, was jedes
Spiel noch einmal doppelt spannend macht, immerhin winken dem Gewinner momentan
700 Rand, also etwa 70€, zu.
v.L.n.R.: Anna, Leo, Simon und ich am Cape Agulhas |
Bevor die EM
begonnen hat war ich aber noch einmal für ein Wochenende auf Reisen. Zusammen
mit Simon, Anna und Leo war ich rund um das Kap Agulhas, den südlichsten Punkt
Afrikas unterwegs. Ich war zwar mit Julian zusammen schon einmal dort, es war
aber trotzdem schön! Wir haben uns diesmal auch ein wenig mehr die Umgebung des
Kaps angeguckt, in der es viele sehr schöne Buchten und Dörfer gibt!
Wahrscheinlich war das, abgesehen vom Urlaub mit meinen Eltern, der auch schon
in 3 Wochen ist, mein letzter Ausflug in Südafrika. In nicht einmal ganz 2
Monaten geht es für mich zurück nach Deutschland und damit, mehr oder weniger,
zurück in die Normalität. Allerdings werde ich nur wenig Zeit im trauten Heim
bei der Familie verbringen, denn neben Urlaub mit Nele, mit der ich zu dieser
Zeit dann 12 Monate Fernbeziehung geführt haben werde, Nachbereitungsseminar
und Ähnlichem, geht es für mich nach eineinhalb Monaten mit größter
Wahrscheinlichkeit nach Bonn zum Studieren. Ich habe mich vor ein paar Tagen
auf ein Jura- und als Zweitlösung ein Geschichtsstudium beworben. Ich hoffe
wirklich, dass das funktioniert, was es aber eigentlich sollte!
Hier in
Südafrika ist nun wirklich Abschiedsstimmung, ein paar von uns fahren noch
einmal in den Urlaub, aber bei 8 verbliebenen Wochen ist wirklich nicht mehr
viel Zeit. Meine Arbeit im Kindergarten läuft momentan etwas schleppend. Der
Fakt, dass ich auch während der Arbeitszeit viel mit Handwerkern und anderen in
das Bauprojekt involvierten Menschen telefonieren oder mich treffen muss reißt
mich ein wenig aus der Routine, was nicht immer gut ist, weil ich so manchmal
den Anschluss an das Tagesprogramm verliere. Außerdem merke ich auch, dass ich
mit dem Kopf manchmal schon ein wenig zu sehr wieder in Deutschland bin, es
kommen jetzt einfach sehr viele wichtige Sachen auf mich zu, die wahrscheinlich
herzlich wenig mit meinem Leben hier in Kapstadt zu tun haben werden.
Andererseits
ist es aber auch so, dass ich jetzt noch einmal auf eine ganz andere Art hier
„angekommen“ bin. Mittlerweile versteht man die Menschen in ihrer Art wirklich
ziemlich gut und kann sich viel eher in das Land hineindenken. So kennen ich
und ein paar andere hier mittlerweile die meisten Barkeepern in den von uns
frequentierten Vierteln, was sich hin und wieder als wirklich sehr praktisch
erweist.
Ich werde
hier auf jeden Fall die letzte Zeit noch in vollen Zügen genießen und hoffe,
dass ich noch eine Menge erlebe! Darüber werde ich euch natürlich mit der
gewöhnlichen Regelmäßigkeit auf dem Laufenden halten! (…)
Bis zum
nächsten Mal also, es grüßt euch aus Südafrika
Euer Julius