Samstag, 23. Juni 2012

Die letzten 2 Monate sind angebrochen!


Hallo zusammen,

dieses Mal bin ich so spät dran, weil ich, ungelogen, mehr als üblich zu tun hatte!
Da gab es einmal meinen nun endlich abgeschlossenen Unterstützungsantrag bei „Ein Herz für Kinder“. Ich hoffe, dass das funktioniert, damit ich, hoffentlich noch rechtzeitig vor meiner Rückkehr nach Deutschland, die Küche in Masakhe reparieren kann! Ich bin wirklich gespannt…
Zusätzlich hat mittlerweile die Europameisterschaft begonnen, was meine Abende komplett in Anspruch nimmt. Wir haben hier eine nette Bar gefunden, in der wir alle Spiele gucken können, auch wenn Fußball hier grundsätzlich nicht so populär ist wie in Europa. So wurde zum Beispiel für das Rugbyspiel England-Südafrika alles andere zur Seite geschoben, was uns fast das erste Deutschlandspiel gekostet hätte!
Wir haben unter den Freiwilligen eine eigene kleine Tipprunde auf die Spiele, was jedes Spiel noch einmal doppelt spannend macht, immerhin winken dem Gewinner momentan 700 Rand, also etwa 70€, zu.
v.L.n.R.: Anna, Leo, Simon und ich
am Cape Agulhas
Bevor die EM begonnen hat war ich aber noch einmal für ein Wochenende auf Reisen. Zusammen mit Simon, Anna und Leo war ich rund um das Kap Agulhas, den südlichsten Punkt Afrikas unterwegs. Ich war zwar mit Julian zusammen schon einmal dort, es war aber trotzdem schön! Wir haben uns diesmal auch ein wenig mehr die Umgebung des Kaps angeguckt, in der es viele sehr schöne Buchten und Dörfer gibt! Wahrscheinlich war das, abgesehen vom Urlaub mit meinen Eltern, der auch schon in 3 Wochen ist, mein letzter Ausflug in Südafrika. In nicht einmal ganz 2 Monaten geht es für mich zurück nach Deutschland und damit, mehr oder weniger, zurück in die Normalität. Allerdings werde ich nur wenig Zeit im trauten Heim bei der Familie verbringen, denn neben Urlaub mit Nele, mit der ich zu dieser Zeit dann 12 Monate Fernbeziehung geführt haben werde, Nachbereitungsseminar und Ähnlichem, geht es für mich nach eineinhalb Monaten mit größter Wahrscheinlichkeit nach Bonn zum Studieren. Ich habe mich vor ein paar Tagen auf ein Jura- und als Zweitlösung ein Geschichtsstudium beworben. Ich hoffe wirklich, dass das funktioniert, was es aber eigentlich sollte!
Hier in Südafrika ist nun wirklich Abschiedsstimmung, ein paar von uns fahren noch einmal in den Urlaub, aber bei 8 verbliebenen Wochen ist wirklich nicht mehr viel Zeit. Meine Arbeit im Kindergarten läuft momentan etwas schleppend. Der Fakt, dass ich auch während der Arbeitszeit viel mit Handwerkern und anderen in das Bauprojekt involvierten Menschen telefonieren oder mich treffen muss reißt mich ein wenig aus der Routine, was nicht immer gut ist, weil ich so manchmal den Anschluss an das Tagesprogramm verliere. Außerdem merke ich auch, dass ich mit dem Kopf manchmal schon ein wenig zu sehr wieder in Deutschland bin, es kommen jetzt einfach sehr viele wichtige Sachen auf mich zu, die wahrscheinlich herzlich wenig mit meinem Leben hier in Kapstadt zu tun haben werden.
Andererseits ist es aber auch so, dass ich jetzt noch einmal auf eine ganz andere Art hier „angekommen“ bin. Mittlerweile versteht man die Menschen in ihrer Art wirklich ziemlich gut und kann sich viel eher in das Land hineindenken. So kennen ich und ein paar andere hier mittlerweile die meisten Barkeepern in den von uns frequentierten Vierteln, was sich hin und wieder als wirklich sehr praktisch erweist.
Ich werde hier auf jeden Fall die letzte Zeit noch in vollen Zügen genießen und hoffe, dass ich noch eine Menge erlebe! Darüber werde ich euch natürlich mit der gewöhnlichen Regelmäßigkeit auf dem Laufenden halten! (…)
Bis zum nächsten Mal also, es grüßt euch aus Südafrika

Euer Julius